City 2020+
Die Stadt unter globalen Demographischen- und Klima-Herausforderungen: eine interdisziplinäre Bewertung von Einfluss, Anforderungen und Strategien
In Europa wird es in Zukunft mehr und mehr ältere Menschen geben. Für die EU-25-Staaten wird davon ausgegangen, dass die Gruppe der Personen über 65 Jahre bis zum Jahr 2050 30% der Bevölkerung ausmachen wird. Angesichts dieser durchschnittlichen Alterung der Bevölkerung – darunter zunehmend mehr erwerbstätige ältere Menschen – sind in Verbindung mit steigenden Energiepreisen, Umweltverschmutzung und Neuentwicklungen im technologischen Bereich deutliche Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens anzunehmen.
Außerdem prognostizieren Klimaforscher bis zum Jahr 2050 einen Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur um 1 bis 2 Kelvin, aus dem beispielsweise verlängerte sommerliche Hitzeperioden resultieren können. Die Kombination aus demographischem und klimatischem Wandel stellt insbesondere für europäische Städte eine Herausforderung dar, und hier – wie etwa im Sommer 2003 deutlich wurde – in spezieller Weise eine Gefährdung für die ältere Bevölkerung.
Das Projekt City 2020+ hat es sich zum Ziel gesetzt, am Beispiel der Stadt Aachen die Zusammenhänge von klimatischen Verhältnissen, gesellschaftlichen und urbanen Strukturen und dem Gesundheitszustand der Einwohner zu untersuchen. Darauf aufbauend können die zukünftig möglichen gesundheitlichen Risiken für die Menschen, die unter veränderten Bedingungen leben werden, eingeschätzt werden. Schließlich werden hieraus Strategievorschläge für relevante Akteure entwickelt, die eine Anpassung an die neuen Gegebenheiten ermöglichen.
Das Projekt zeichnet sich vor allem durch seine interdisziplinäre Zusammenarbeit aus: In die Analyse der komplexen Wechselwirkung von Stadtstruktur, Klima und Gesundheit fließen stadtplanerische und städtebauliche, klimatologische, gebäudetechnische, geographische, sozialwissenschaftliche sowie umweltmedizinische und umwelthistorische Fragestellungen ein. Insgesamt arbeiten bei City 2020+ VertreterInnen aus sieben unterschiedlichen Lehr- und Forschungsgebieten bzw. fünf verschiedenen Fakultäten der RWTH Aachen zusammen.